Die Onlinebefragung im Überblick
Das Mobilitätskonzept entsteht nicht im stillen Kämmerlein. Wir beteiligen Fachakteure, politische Gremien – und Sie! Wir wollen lernen: Wie schätzen Sie die derzeitigen Mobilitätsangebote in Duisburg ein? Was sind Ihre Erwartungen an die Mobilität der Zukunft?
Im Rahmen einer Online-Umfrage wurden zwischen dem 31. Januar bis Ende Februar 2022 erste Ideen und Hinweise gesammelt. Insgesamt wurden über 2.600 vollständige Fragebögen ausgefüllt. Für die rege Teilnahme möchte die Stadt Duisburg sich herzlichst bedanken!
Die Fragebögen sind ausgewertet. Die zentralen Ergebnisse der nicht repräsentativen Umfrage werden im Folgenden gegliedert nach Verkehrsmitteln vorgestellt.
Kfz-Verkehr
Ein Großteil der Befragten nutzt mindestens wöchentlich das Auto – circa die Hälfte sogar täglich oder fast täglich. Dennoch wird gleichzeitig der Wunsch offensichtlich, das Kfz-Verkehrsaufkommen und die damit einhergehenden Belastungen zu reduzieren. Sowohl an Hauptverkehrsstraßen als auch in Wohngebieten zählen Lärm, Lkw-Verkehr, ein hohes Verkehrsaufkommen sowie zu hohe Geschwindigkeiten zu den am häufigsten genannten Belastungen. Darüber hinaus ging aus den Antworten hervor, dass E-Mobilität (noch) von geringer Bedeutung für die Befragten ist. Dennoch schätzen rund zwei Drittel der Teilnehmenden die Verfügbarkeit von öffentlichen Lademöglichkeiten als „viel zu gering“ ein.
Umweltverbund (Bus, Bahn, Fahrrad, Fußverkehr)
Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt Bus und Bahn seltener als einmal im Monat oder nie. Die am häufigsten genannten Gründe hierfür sind der Preis, zu lange Fahrzeiten und mangelnde Flächendeckung. Sowohl das ÖPNV-Angebot im Allgemeinen als auch dessen Barrierefreiheit und Sauberkeit werden mehrheitlich als unzureichend bewertet. Knapp 90 % wünschen sich außerdem eine höhere Taktung.
Etwa 40 % der Befragten nutzen das Rad seltener als einmal im Monat oder nie. Als wesentliche Gründe hierfür werden vorwiegend schlechte Fahrradwege, fehlendes Sicherheitsgefühl, das Wetter und schlechte Abstellmöglichkeiten am Zielort genannt. Häufig auftretende Konfliktpunkte umfassen außerdem Unebenheiten/Schäden, zu schmale/fehlende/plötzlich endende Radwege sowie gefährliche Verkehrsführungen. Infolgedessen bemängelt eine deutliche Mehrheit der Befragten sowohl den Zustand der Radwege als auch das subjektive Sicherheitsgefühl beim Radfahren.
Den Zustand der Fußwege bewertet ein Großteil der Befragten mit „akzeptabel“ oder „gut“ – jedoch wird die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum mehrheitlich als „akzeptabel“ oder „schlecht“ wahrgenommen. Als häufigste Einschränkungen, denen sie im Fußverkehr begegnen, nennen die Befragten Verunreinigungen, Unebenheiten und geparkte Autos bzw. Motorräder. Dennoch fühlt sich die Mehrheit der Befragten bei der Fortbewegung zu Fuß sicher.
Trotz vieler Kritikpunkte signalisierten die Befragten mehrheitlich, dass sie die Verkehrsmittel des Umweltverbunds unter verbesserten Rahmenbedingungen häufiger nutzen würden. Laut Teilnehmenden soll das künftige Mobilitätsangebot vor allem flexibel, sicher und leicht zugänglich sein. Insbesondere das Angebot im ÖPNV und im Radverkehr soll deutlich ausgebaut und verbessert werden.
Weitere Mobilitätsangebote
Ein sehr kleiner Teil der Befragten gibt an das Fahrradverleihsystem „metropolradruhr“ oder das Angebot an E-Scootern zu nutzen, sodass die überwiegende Mehrheit das Angebot nicht bewertet hat. Knapp ein Viertel wünschte sich dennoch einen künftigen Ausbau der Sharing-Angebote.
Viele der genannten Wünsche können über Anpassungen der Verkehrsinfrastruktur und -angebote aufgenommen werden. Ein anderer weit verbreiteter Wunsch sollte jedoch auf anderen Wegen umgesetzt werden: mehr gegenseitige Rücksichtnahme. Dieses Bedürfnis spiegelt sich auch in vielen eingegangenen Kommentaren und Hinweisen wider. Oft wurde darauf hingewiesen, dass ein Mobilitätskonzept alle Duisburger:innen angeht. Darum ist es nötig, die vielfältigen Ansichten und Bedarfe aller Menschen einzubeziehen, so gut es geht.
Wer hat mitgemacht?
Rund 90 % der Teilnehmenden wohnen in Duisburg. Knapp über die Hälfte der Teilnehmenden ist männlich, während der Anteil an Frauen bei knapp unter der Hälfte liegt und sich 1 % als divers identifiziert. Am stärksten vertreten mit mehr als zwei Dritteln ist die Altersgruppe zwischen 31 und 65 Jahren, gefolgt von knapp einem Viertel zwischen 18 und 31 Jahren. Die Anteile an über 65-Jährigen und unter 18-Jährigen hingegen liegen bei jeweils gut 5 % und 1 %.