Leerstandsanalysen

Allgemeines

Der Wandel vom Wohnungsmangel zu Zeiten der Industrialisierung hin zum vermehrten Leerstand von Geschosswohnungen vollzog sich in relativ kurzer Zeit. Wohnungsleerstand ist in Duisburg ein wahrnehmbares Phänomen und war lange Zeit stadtentwicklungspolitisch nicht angemessen erfasst. Daten zum Wohnungsleerstand lagen nur auf Basis von Schätzungen oder für ein kleinräumiges Quartier nach Begehungen und Interviews vor. Auswertungen von Drittanbietern waren in räumlicher Hinsicht nicht auf die Bedürfnisse der Stadt Duisburg ausgerichtet. Diese spärliche Datenlage veranlasste das Amt für Soziales und Wohnen, in Kooperation mit der Stabsstelle für Wahlen und Informationslogistik, den Wohnungsleerstand über die Stromzählerdaten des örtlichen Stromversorgers zu erfassen. 

Im Jahr 2009 wurde der Grundstein für eine Leerstandsuntersuchung zwischen der Stadt Duisburg und der Stadtwerke Duisburg AG gelegt. Die zu Grunde gelegte Stromzähleranalyse erlaubt eine flächendeckende Leerstandserfassung über 46 Ortsteile und, zunächst noch eingeschränkt, über 108 Wohnquartiere. Die Datenabfrage wird zwangsläufig nie zu 100% den richtigen Wert liefern können, da es zu Unwägbarkeiten in der Gebäudedatei und in der Handhabung der abgemeldeten Stromzähler von Seiten des versorgenden Unternehmens kommen kann. Die reine Datenanalyse liefert folglich nur Näherungswerte. Sie zeigt allerdings  Bereiche auf, in denen nachfolgende Untersuchungen stattfinden sollten. Grundbedingung für eine methodisch saubere Leerstandserfassung ist, dass die Wohnungsstromzähler vollständig erfasst werden können. Das ist in Duisburg gegeben, weil über 90 % der Zähler, unabhängig vom jeweiligen Stromanbieter, in der Hand der Stadtwerke Duisburg AG liegen.