Fotoausstellung „Gastarbeiter in Duisburg“ – Einblicke in eine prägende Generation

Die Ausstellung „Gastarbeiter in Duisburg“ im Bezirksrathaus Hamborn bietet noch bis zum 8. November eine bewegende Zeitreise in die Lebenswelten der ersten Gastarbeitergeneration.

Am Eröffnungstag gab die Soziologin Türkan Yilmaz, selbst Tochter eines Gastarbeiters, einen besonderen Einblick in die kulturelle Bedeutung und die Herausforderungen dieser Generation, die in den 1960er Jahren als Arbeitskräfte ins Ruhrgebiet kam. Sie beschrieb, wie die Gastarbeiter zwischen zwei Kulturen ihre Identität formten und dabei nicht nur arbeiteten, sondern auch ihre kulturellen Wurzeln bewahrten, wodurch sie einen wertvollen kulturellen Brückenschlag leisteten.

Die ausgestellten Fotos und Dokumente – darunter Gruppenfotos italienischer Bergleute im Unterricht und Bilder von Gastarbeitern in der Ausbildungswerkstatt Walsum – lassen die harte Arbeit und die Hoffnungen der damaligen Zeit lebendig werden. Auch persönliche Unterlagen wie Ausbildungs- und Prüfungszeugnisse sowie Anträge auf Arbeitserlaubnis verdeutlichen die Mühen und Erfolge, die diese Generation prägten.

Yilmaz betonte in ihrem Vortrag die Wichtigkeit der Erinnerung und Sichtbarkeit dieser Geschichten in der heutigen Gesellschaft. Viele der Erlebnisse der Gastarbeiter sind nicht nur Teil der Stadtgeschichte, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Erbes Duisburgs. Diese Ausstellung lädt dazu ein, die individuellen Schicksale und deren Bedeutung für die Entwicklung der Stadt zu würdigen und bietet den Besuchern die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zu den Menschen zu knüpfen, die Duisburg mitgeprägt haben.

Die Veranstaltung und die Ausstellung sind ein wichtiger Schritt, um das Erbe der Gastarbeiter lebendig zu halten und künftigen Generationen zu zeigen, welche Rolle Migration in der Geschichte unserer Gesellschaft spielt.