Duisburg die goldene Stadt. Duisburg das Versprechen auf Glück.

„Das Problemhaus“ im KOM’MA Theater Duisburg.

Duisburg 2013. Das „Problemhaus“ in den Peschen 3-5, Rheinhausen, schreibt erstmalig Schlagzeilen, oftmals im Zusammenhang gebracht mit Roma und Sinti. In den darauffolgenden Monaten wurde der achtstöckige Gebäudekomplex immer mehr zu einem Symbol für die Chancen aber, vor allem in der Presse, auch für die Probleme, die sich aus einer ungeregelten Migration für eine Stadt, einen Stadtteil, ein Viertel ergeben. Demonstrationen, Skandalberichte und mediale wie politische Instrumentalisierungen folgten – und zugleich bildete sich hohes bürgerschaftliches Engagement. 

Und genau darum geht es in dem Theaterstück „Das Problemhaus“. Eine Stunde lang wird das Publikum von den Worten der vier Schauspieler*innen in schwarzen Overalls gefesselt. Insgesamt ist die Atmosphäre eher düster und die Stimmung wird stark von der Dunkelheit im Raum geprägt, die lediglich durch das regelmäßige Anschalten von Leselampen an den Rednerpulten sowie einer großen bestrahlten Leinwand über den Schauspielerinnen und dem Schauspieler durchbrochen wird. Eine Stunde lang nehmen uns die Schauspieler*innen mit auf eine ganz besondere Reise. Wir begleiten eine Familie aus Rumänien, die in ihrem Heimatdorf aufbricht, um in Duisburg „der goldenen Stadt“ ihr Glück zu finden. Wir begleiten eine Familie, deren Träume im Duisburger „Problemhaus“ in den Peschen 3-5 zerbrechen. Wir begleiten eine Familie, die letztendlich das versprochene Glück nicht findet und am Ende wieder ganz am Anfang steht. Die Reise der Familie wird von vielen Menschen geprägt, Polizist*innen, Mitmenschen, Fremde, Lehrer*innen, Politiker*innen … All diese verschiedenen Rollen werden im Stück auf eine einzigartige Weise in reiner Dialogform von den vier Schauspieler*innen verkörpert. Auf einprägende Weise nehmen sie uns mit in das Geschehen, Wortbeiträge prasseln regelrecht auf das Publikum ein und erzeugen so eine eindrucksvolle, aber auch erdrückende, emotionale Atmosphäre, als wäre man selbst mittendrin.

Am Ende bleiben viele Fragen: Wie wird ein Haus zu einem Problemhaus? Ziehen Problemhäuser weiter? Was macht ein Problemhaus aus den Menschen? …