Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung
An jedem 3. Dezember ist weltweit, der von den Vereinten Nationen bereits im Jahr 1993 ausgerufene, Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. An diesem Tag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme der Menschen mit Behinderung geschärft werden.
Wir haben im Referat für Gleichberechtigung und Chancengleichheit die Idee entwickelt, diesen Tag ab sofort zu nutzen, um zum Beispiel auf die Lebenssituation und den Lebensalltag von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Wir wollen damit Barrieren und Hindernisse abbauen.
Um die Menschenrechte und damit die UN-BRK und ihre Inhalte den Duisburgerinnen und Duisburgern näher zu bringen, werden - erstmals ab 2014 - regelmäßig Inklusionsthemen aufgegriffen und vorgestellt.
05. Dezember 2024 - "Inklusion in Aktion!"
3. Dezember 2022 - Autorinnenlesung - BLIND MIT KIND
Eine Autorinnenlesung mit Dr. Hannah Reuter
Mit Tiefgang, Humor und Selbstironie erzählt die Autorin Dr. Hannah Reuter davon, was es bedeutet blind zu sein und ein Kind zu haben – in einer Gesellschaft, die stark über Sehen funktioniert.
Fremdzuschreibungen, die eine Person auf ihre Blindheit reduzieren, werden so wundernd bemerkt und gleichzeitig freundlich hinterfragt.
Ob auf dem Spielplatz, im Straßenverkehr, beim Malen oder Verkleiden, auf Reisen oder Zuhause – in einer unterhaltsamen und sprachgewandten Weise veranschaulichen die Anekdoten dieses Buches die Herausforderungen im (von außen) behinderten Alltag mit Kind.
Dieses Buch füllt eine Lücke, es wird dringend gebraucht! Denn die Vorurteile gegenüber blinden Menschen sind so stark, dass sie die Betroffenen einschränken und in der Tat behindern.
Dr. Hannah Reuter wurde 1982 in Berlin geboren. Sie studierte Sprach- und Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und arbeitete nach dem Master-Abschluss als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Erstellung des Norddeutschen Sprachatlas mit. Im Anschluss erhielt sie ein Vollzeit-Graduiertenstipendium und promovierte an der Viadrina.
Sie arbeitete als Redakteurin der Blindenjugendzeitschrift „Die Brücke“ und als Kolumnistin für die Tageszeitung TAZ.
Seit 2021 ist Dr. Hannah Reuter hauptberuflich als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit für „Pfotenpiloten, die Allianz für Assistenzhunde“ tätig und lebt mit ihrem ebenfalls blinden Mann, ihrer sehenden Tochter und Blindenführhündin in Berlin.
Den genauen Termin entnehmen Sie bitte dem folgenden Plakat.
6. Dezember 2019
10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention
Ein Rückblick
Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung hatte das Team Inklusion des Referats für Gleichberechtigung und Chancengleichheit, in Kooperation mit der Trägerkonferenz der Behindertenhilfe Duisburg, am 6. Dezember 2019, ins Museum der Deutschen Binnenschifffahrt eingeladen. Im Rahmen dieses Aktionstages wurde für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderung sensibilisiert und ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven Stadt Duisburg gegangen.
Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen ist für die Stadt Duisburg Ziel und Herausforderung. Die Leitidee einer barrierefreien, verantwortungsvollen und vielfältigen Gesellschaft in Duisburg ist Herrn Oberbürgermeister Sören Link eine Herzensangelegenheit. Aus diesem Grund hat er das Querschnittsthema Inklusion in seinem Dezernat angesiedelt.
Die Veranstaltung begann mit Herrn Bürgermeister Volker Mosblech, der für den auf Dienstreise befindlichen Oberbürgermeister die offizielle Begrüßung übernahm.
Danach gab Ratsherr Josef Wörmann den Auftaktimpuls und beleuchtete die Veränderungen der letzten 10 Jahre hier in Duisburg. Und auch wenn Fortschritte gemacht wurden, wies er darauf hin, dass es immer noch zu wenig barrierefreie Wohnungen gäbe. Denn immer noch würden in Duisburg rund 47 % der behinderten Menschen stationär leben und dies sei kein selbstbestimmtes Wohnen. Abschließend forderte er die Anwesenden auf, Engagement zu zeigen und sich für ihre Rechte einzusetzen.
Dann folgte der Vortrag von Frau Prof. Dr. Julia Zinsmeister von der Technischen Hochschule Köln. Sie referierte zu der speziellen Thematik „Zur Geltung der Menschenrechte in besonderen Wohnformen für Menschen mit Behinderungen“. Frau Zinsmeister ermutigte die Anwesenden neue Wege zu gehen. Gleichstellung, Teilhabe und Selbstbestimmung beeinträchtigter oder behinderter Menschen seien kein Traumbild, sondern gesetzlich verankert.
An dem fiktiven Fallbeispiel von Lisa und Ramon, zwei geistig behinderten Erwachsenen, die sich in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen kennen und lieben gelernt haben und zusammenziehen, heiraten und ein Kind bekommen wollen, zeigte Frau Prof. Dr. Zinsmeister auf, dass Lisa und Ramon die volle Entscheidungsfreiheit zusteht. Keiner kann die Ehe verbieten und es besteht das Recht auf Assistenz bei der Kindererziehung.
Die sich anschließende Podiumsdiskussion, an der auch Peer-Berater (Beratung von Betroffenen für Betroffene) teilnahmen, wurde zur Fragestellung und zum regen Austausch von Fachkräften und Betroffenen genutzt.
Ein Highlight war die simultane Übersetzung der Veranstaltung durch Frau Kirsten Czerner-Nicolas (Übersetzerin und Dolmetscherin für Leichte Sprache) in Leichte Sprache. So konnte während des ganzen Tages ein Dialog auf Augenhöhe stattfinden.
Und für ein musikalisches Highlight sorgten die „All Inclusives“. Die 5-köpfige Band der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung überzeugte facettenreich mit großem Repertoire und lud zum Tanzen ein.
Die Akteur*innen und Besucher*innen waren begeistert. Für die Zukunft wünschen sie sich weitere Veranstaltungen in dieser Inklusivität.
Und zum Abschluss weitere Bilder und Impressionen......
3. Dezember 2018
Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2018 – Ein Rückblick
An einem warmen Sommerwochenende im August präsentierten sich die Landschaftsverbände in der Essener Innenstadt beim NRW-Tag unter dem Motto „Inklusiv und interaktiv“.
Der Landschaftsverband Ruhr (LVR) war an diesen Tagen mit seinem „Mobil der Begegnung“ vor Ort, in dem auch eine inklusive Fotobox stand, die es allen Besuchern ermöglichte kreative Fotos zu machen.
Dort entstand die Idee, diese Fotobox zum „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen“ nach Duisburg zu holen.
Gesagt, getan: Nachdem der Landschaftsverband seine Kooperation und dankenswerterweise auch die Kostenübernahme zusagte und der Standort gesichert war, reiste der Erbauer der Fotobox am 3. Dezember 2018 aus Hennef hierher nach Duisburg und baute mit Hilfe der Kolleg*innen vom Referat für Gleichberechtigung und Chancengleichheit die Box in der Königsgalerie auf. Unser Dank gilt ebenfalls dem Management der Königsgalerie, die uns die Aktionsfläche kostenlos zur Verfügung stellte und den stets hilfsbereiten Haustechnikern.
Dieser spezielle Schnellfotoautomat ermöglichte es zum Beispiel auch Rollstuhlfahrer*innen, ohne Hindernisse und durch eine höhenverstellbare Kamera Fotos zu machen. Das Angebot rundeten Informationen verschiedener Duisburger Fachämter sowie des LVR ab.
Zuerst neugierig beäugt konnte nach einiger Zeit doch das Interesse der Passanten geweckt werden. Im Laufe des Tages entstanden so viele kostenlose Fotos unterschiedlichster Art, alle verbunden mit dem Ziel der Kampagne „(D)ein Gesicht für Inklusion.
Und die Stadt Duisburg konnte diesen Tag erneut nutzen, das Bewusstsein der Bürger*innen zu dieser Thematik zu schärfen und wach zu halten, denn ein selbstbestimmtes Leben ist der Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft.
3. Dezember 2017
Der 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung und daher veranstaltete das Team Inklusion des Referates für Gleichberechtigung und Chancengleichheit dieses Mal gemeinsam mit der Musik- und Kunstschule Duisburg einen ganztägigen Workshop unter dem Motto „Musik kennt keine Handicaps“.
Am Freitag, den 1. Dezember 2017, wurden in der Aula der Kranichschule (Förderschule für Sprache und Kommunikation – Wanheimerort) Möglichkeiten zur gleichberechtigten Teilhabe am kulturellen Leben durch das gemeinsame Musizieren aufgezeigt.
„Ausgerechnet Musik?!“, so lautete der Titel des Vortrages von Juniorprofessorin Dr. Juliane Gerland von der Universität Siegen mit dem sie dem Publikum Prinzipien inklusiver Pädagogik vermittelte.
Durch zahlreiche Forschungsprojekte zur Inklusion an Musikschulen, multiprofessionellem Arbeiten im Musikunterricht und als Mitorganisatorin des Netzwerkes, Kultur und Inklusion hat sie sich bundesweit als Expertin für kulturelle Bildung und Inklusion etabliert.
„Musik kennt keine Handicaps“
Milena Hiessl, Rhythmikerin und Vokalpädagogin, stellte vor allem die Arbeit des „Netzwerk Musik im Kita-Alltag NRW“ vor. Die Doktorandin forscht an der Universität Osnabrück und leitet europaweit Musik- und Bewegungsprojekte für Kinder und Jugendliche. Als Mitautorin des Praxisbuches für Erzieherinnen bzw. Erzieher „Stimm – Spiel – Klang“ (Helbling, 2016) konnte sie die kraftvolle Wirkung der Musik im Kita-Alltag vermitteln.
Auch die Musik- und Kunstschule Duisburg, vertreten durch die Leiterin Johanna Schie und die Musikpädagogin und Musikgeragogin (Musikalische Bildung im Alter) Angelika Heinrich, gaben einen kleinen Einblick, in ihre vielfältige Arbeit. Schon das Altersspektrum ihrer Schülerinnen und Schüler – von 3 Monaten bis über 90 Jahren – lässt die didaktisch-methodischen Herausforderungen erahnen. Denn je älter die Schülerinnen und Schüler werden, umso eher muss man sich als Lehrkraft damit auseinandersetzen, dass diese Personen eher schlechter als besser werden.
Aber egal, ob in der frühkindlichen Erziehungsarbeit, im Schulalltag oder im Bereich der Altenpflege, überall dort, wo gesungen oder getanzt wird, wo Instrumente gespielt werden – also wo Musik gelebt wird – kann auch Inklusion gelebt werden. Und dass es sich nicht nur um eine schöne Theorie handelt, wurde durch die Auftritte der Schülerinnen und Schüler der Kranichschule, den JeKits der LVR Johanniterschule DU-Mitte (Förderschule Sehen) und nicht zuletzt durch die Musikgruppe des Evangelischen Pflegeheimes in DU-Rumeln bewiesen.
„JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“
ist ein kulturelles Bildungsprogramm in der Grundschule, welches von der Landesregierung NRW gefördert wird. JeKits läuft seit dem Schuljahr 2015/2016 und wurde als Nachfolgeprogramm von „Jedem Kind ein Instrument – JeKi“ aufgelegt. Durchgeführt wird JeKits in Kooperation von außerschulischen Bildungsinstitutionen und den Schulen. (Quelle: https://www.jekits.de/)
Das „Netzwerk Musik im Kita-Alltag NRW“
richtet sich an Einrichtungen, die das Ziel verfolgen, Kindern einen frühen und selbstbestimmten Umgang mit Musik zu ermöglichen. Denn Musik bereichert die kindliche Kommunikation und Interaktion, insbesondere bei unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen. Das Netzwerk verfolgt drei wesentliche Aufgaben: Vernetzung, Fortbildung und Begleitung. (Quelle: www.kita-musik-netzwerk.nrw)
3. Dezember 2016
Die Inklusionsbeauftragte der Stadt Duisburg ruft dazu auf, sich gemeinsam für Inklusion in Duisburg einzusetzen
Am 3. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung, der von den Vereinten Nationen bereits im Jahr 1993 ausgerufen wurde. Dieser Tag ist nicht nur international, sondern auch in Duisburg von Bedeutung, denn nahezu jede vierte Person in Duisburg lebt mit einer Beeinträchtigung bzw. Behinderung. Bei dieser Zahl kommt dem Thema Inklusion eine ganz besondere Bedeutung zu. "Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung", so die Inklusionsbeauftragte Nicole Seyffert, "ist auch für Duisburg Erinnerung und Aufforderung, das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderung konsequent weiter zu verfolgen. Auf der Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) hat unser Team mit den unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteuren und gemeinsamen großem Engagement auf den Weg gebracht, dass Inklusion gesellschaftliche Wirklichkeit und eine Selbstverständlichkeit werden kann."
Barrieren abbauen
In der Vergangenheit wurde bereits viel Positives in Duisburg in Gang gesetzt und diesen kontinuierlichen und dynamischen Inklusionsprozess gilt es in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln und fortzusetzen. Seit etlichen Jahren werden für die Herstellung der Barrierefreiheit bei Baumaßnahmen aller Art, im Bereich der schulischen Inklusion sowie im Jugend- und Sozialbereich entsprechende Umsetzungen vorgenommen.
Und deshalb hat der Rat der Stadt Duisburg im September diesen Jahres die Beschlussvorlage Drucksache-Nr. 16-0791, den "Duisburger Aktionsplan Inklusion - Teil 1 (Strategie/Vorgehensweise -Partizipation/Beteiligung - Struktur/Aufbau - Erste Maßnahmen)" beschlossen und die Verwaltung beauftragt, weitere erforderliche Schritte hin zu einem inklusiven Gemeinwesen in Duisburg zu entwickeln. Dabei kommt der Inklusionsbeauftragten die strategische Funktion der Koordinierung und Vernetzung der Aktivitäten zu.
Aktionsplan für die Stadt Duisburg auf der Basis der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)
Unter dem Motto "Gemeinsam für Inklusion in Duisburg!" ist der erste Teil des fortzuschreibenden "Duisburger Aktionsplans Inklusion" (Kurzbezeichnung) erstellt worden, der folgende Themenkomplexe umfasst:
• Familie und soziales Netz
• Bildung und Ausbildung
• Erwerbsarbeit und Einkommen
• alltägliche Lebensführung (Wohnen; Mobilität; Öffentlicher Raum; Information und Kommunikation; Pflege, Ambulante Dienste und Assistenz)
• Gesundheit
• Freizeit, Kultur und Sport
• Sicherheit und Schutz vor Gewalt
• Politik und Öffentlichkeit
Um die erfolgreiche Inklusionsarbeit in Duisburg aufzuzeigen, wurden beispielhaft aktuelle Inklusionsmaßnahmen aufgenommen:
• Sensibilisierung und Schulung von Personal bei der Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern
• Fortschreibung des inklusiven Schulentwicklungsplans sowie die Inklusionsberatung in Schulen
• Festschreibung von Qualitätsstandards für barrierefreies Bauen und Planen für öffentlich zugänglich bauliche Anlagen.
Einen wichtigen Beitrag für "eine Stadt für alle" leistet die Sprechstunde für Gehörlose des Amtes für Soziales und Wohnen. Nicht nur für die Duisburger Bevölkerung, sondern auch für den Tourismus in Duisburg interessant, ist der Online-Wegweiser Inklusion im Geodatenmanagement des Amtes für Baurecht und Bauberatung, über den die Standorte der Behindertenparkplätze in der Innenstadt abgerufen werden können.
Verlinkung zum Ratsinformationssystem der Stadt Duisburg und damit zum "Duisburger Aktionsplan Inklusion - Teil 1"
Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderung in Duisburg
Artikel 8 der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) verpflichtet die Kommunen dazu, die Bevölkerung für die Lebenssituation von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderung zu sensibilisieren und Diskriminierungen abzubauen.
"Duisburg ist vorbereitet und hat die Weichen für eine inklusive Zukunft gestellt", so abschließend die Inklusionsbeauftragte Nicole Seyffert. "Trotzdem ist es wichtig, immer wieder über Inklusion zu sprechen und Barrieren in den Köpfen der Menschen zu beseitigen".
Insofern ist ein Arbeitsschwerpunkt des Referates für Gleichberechtigung und Chancengleichheit (OB-3/Team Inklusion) die kontinuierliche Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit, aber auch der Stadtverwaltung, damit der Inklusionsprozess gelingt. Dazu gehören zum Beispiel Vorhaben wie das erfolgreich durchgeführte Handlungsforum "Duisburg als inklusive Bildungsstadt" im Zuge der Arbeit der Bildungsregion Duisburg.
Die Inklusionsbeauftragte der Stadt Duisburg und ihre Mitarbeiterinnen stehen allen Duisburgerinnen und Duisburgern für Fragen und Anregungen rund um das Thema Inklusion zur Verfügung.
3. Dezember 2015
3. Dezember 2015: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung "Inklusive Duisburger Sportlandschaft"
In jedem Jahr am 03. Dezember ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. 2015 hatte das Team Inklusion die Idee, diesen Tag den sportbegeisterten Menschen in Duisburg zu widmen.
Sport und Bewegung sind Betätigungsfelder, die entscheidenden Einfluss auf eine erfolgreiche und inklusive Lebensgestaltung haben. Denn wo Sport betrieben wird - gemeinsam von Menschen mit und ohne Behinderung - haben alle die Möglichkeit, Gleichberechtigung und Offenheit praktisch und aktiv zu erleben. Dies gilt sowohl für den Breiten- wie auch für den Schul- und Leistungssport, für alle Alters- und Leistungsklassen.
Das war der Grund, in Kooperation mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen und dem Stadtsportbund Duisburg zu einem Austausch von wissenschaftlichem Anspruch und sportlicher Praxis mit lokalem Bezug auf Duisburg einzuladen.
Ziele der Veranstaltung waren
- Erklärung des Inklusionsbegriffes i.S. der Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)
- Sensibilisierung für Inklusion im und durch den Sport (Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Teilhabe und Rehabilitation von Menschen mit Behinderung durch Sport)
- Implementierung inklusiver Strukturen in der Duisburger Sportlandschaft
- Unterstützung inklusiver Praktiken in Duisburger Sportvereinen und bei Trägern der Behindertenhilfe sowie Schulen mit Ganztagsangeboten
- Aufzeigen von Perspektiven
- Angebot zur Bildung eines begleiteten Netzwerkes/Runden Tisches
Zielgruppe
Übungsleiter/-innen und Vertreter/-innen der Duisburger Sportvereine
Vertreter/-innen Duisburger Schulen
Vertreter/-innen der Träger der Behindertenhilfe, der Politik und der Verwaltung
Sportinteressierte und
aktive Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Inklusionserfahrung aus verschiedenen Disziplinen
Grußwort der Inklusionsbeauftragten Nicole Seyffert der Stadt Duisburg zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 03.12.2015 in der Sportschule Duisburg-Wedau
Durchführung
Ein Impulsreferat des Herrn Dr. Volker Anneken vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport, Köln führte in das interessante Thema ein. Hier wurde deutlich, dass durch die in verschiedenen Forschungsvorhaben erhobenen Daten nachweisen, dass z. B. bei behinderten Kindern und Jugendlichen der Wunsch sehr groß ist, Sport und Bewegung mit nichtbehinderten Gleichaltrigen durchzuführen.
Durch die anschließenden zwei Diskussionsrunden führte Knut Martini, der auch die Moderation des Abends gestaltete. Hierbei wurden die verschiedensten Facetten des Sportes für Menschen mit und ohne Behinderung beleuchtet.
Teilnehmer dieser lebendigen Diskussion waren hauptamtliche Mitarbeiter und Funktionäre aus dem Bereich des Sportes und aktive Sportlerinnen und Sportler mit inklusiven Sporterfahrungen aus verschiedenen Disziplinen.
Die Teilnehmer im Einzelnen: Dr. Volker Anneken, Christoph Gehrt-Butry (Stadtsportbund Koordination Breitensport; Qualifizierung), Sandra Mikolaschek (Dt. Tischtenniszentrum Düsseldorf), Christian Kraft (Post SV Siegfried), Frederik Laengler (Buddy Sportabzeichen), Dr. med. Stefan Hobrecke (Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg), Peter Serfort (Versehrtensportgemeinschaft) und Nicole Seyffert.
Inklusive Praktiken im Sport
Das sportbegeisterte Duisburger nicht nur in ihrer Stadt inklusiven Sport etablieren wollen, sondern sich sogar um befreundete Vereine im Ausland kümmern, zeigten Heike Maus und Simone Henzler vom Deutschen Blindenhilfswerk berichteten sehr eindrucksvoll. Sie berichteten über die Wiedereinführung der paralympischen Disziplin Goal-Ball Spiels in Kasachstan. Goalball ist die weltweit beliebteste Ballsportart für Menschen mit Sehbehinderung und bereits seit 1976 paralympisch. Das Ziel des Spiels besteht darin, einen 1250 g schweren Klingelball (Hartgummiball, im Innern mit Glöckchen ausgestattet) in das gegnerische Tor zu werfen.
Alle Spieler auf dem Feld tragen zur Chancengleichheit lichtundurchlässige Brillen.
Ein Highlight war die Präsentation von Sandra Mikolaschek. Die junge Frau besucht in Düsseldorf das Internat des Deutschen Tischtenniszentrums und ist eine der großen Hoffnungen für die demnächst stattfindenden paralympischen Spiele.
Sie berichtete einfühlsam über ihren sportlichen Weg, über die Schwierigkeiten die ihr entgegenstanden aber auch über die Hilfen, die sie von der Sportförderung erhalten hat.
Eine weitere Besonderheit war die Vorführung der inklusiven Tanzgruppe der Cheerleaders der Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Ihre spritzigen Tänze haben einmal mehr gezeigt, wieviel Spaß inklusiver Sport machen kann.
Fazit
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass die Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden muss, wenn es gelingen soll, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben.
Einige Vereine gehen mit gutem Beispiel voran, wie z.B. die Versehrtensportgemeinschaft, die sich für Menschen ohne Behinderung geöffnet hat oder die Fußballabteilung von Post Siegfried, die eine inklusive Fußballmannschaft aufgestellt hat.
Es wurden etliche weitere Ideen und Vorschläge gesammelt, die - so die Inklusionsbeauftragte der Stadt Duisburg - Nicole Seyffert - im künftigen "Aktionsplan für die Stadt Duisburg auf der Basis der UN Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) eingearbeitet werden soll.
Abschließend stellten Nicole Seyffert und Christoph Gehrt-Butry vom Stadtsportbund Duisburg e.V. übereinstimmend fest, dass bei dieser gelungenen Veranstaltung schon etliche Themen und Problemfelder aufgezeigt wurden an denen in Duisburg weitergearbeitet werden muss, um in allen Bereichen eine inklusive Sportstadt zu werden.
Beide waren sich auch einig, dass der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung einen wichtigen Auftakt dargestellt hat, um die Situation in Duisburg aufzuzeigen, um gelungene Praxisbeispiele vorzustellen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
Nicole Seyffert lud abschließend alle Interessierten zu einem Folgetreffen ins Rathaus ein. "Mein Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen zu überlegen, wie wir den Sport in Duisburg noch inklusiver gestalten können als bisher."
3. Dezember 2014
3. Dezember 2014: Ausstellung "Licht ins Dunkel"/Auftaktveranstaltung Dezember 2014
An jedem 3. Dezember ist weltweit der von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Tag der Menschen mit Behinderung.
An diesem Tag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme der Menschen mit Behinderung geschärft werden. Dazu resümiert die Inklusionsbeauftragte Nicole Seyffert: "Der Tag war ein toller Erfolg. Wir sind auf dem Weg in ein inklusives Duisburg. Die Ausstellung bot die Gelegenheit, dass Menschen mit und ohne Behinderung miteinander ins Gespräch kamen. Dafür war aber die Unterstützung durch die Akteurinnen und Akteure der verschiedensten Verbände, Vereine und Selbsthilfegruppen, aber auch der Duisburger Einrichtungen, die sich für die Belange der Menschen mit Behinderung einsetzen, nötig. Und diese haben wir bekommen. Auch seitens der städtischen Fachbereiche. Daher möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit und vielfältige Unterstützung in der Vorbereitungszeit und während der beiden Veranstaltungen anlässlich des Internationales Tages der Menschen mit Behinderung bedanken. Ohne diese Unterstützung, wäre unser 3. Dezember nicht so inklusiv gewesen."
Im Referat für Gleichberechtigung und Chancengleichheit (OB-3) wurde die Idee entwickelt, diesen Tag erstmalig ab diesem Jahr zu nutzen, um zum Beispiel auf die Lebenssituation und den Lebensalltag von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Hierzu wurde in der Zeit vom 1. bis 5. Dezember die Ausstellung "Licht ins Dunkel" und am 3. Dezember eine Informationsbörse zum Thema Wohnen präsentiert.
Die Kirche rockt inklusiv
Die Wanderausstellung "Licht ins Dunkel", welche in Zusammenarbeit mit dem Bistum Essen nach Duisburg geholt werden konnte, informierte über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, sich praktisch in die Lage verschiedenster Behinderungsarten zu versetzen. Hiervon wurde auch rege Gebrauch gemacht. Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung fand sozusagen die offizielle Eröffnung statt.
Oberbürgermeister Link und Weihbischof Schepers sprachen die Grußworte. Oberbürgermeister Link führte aus: "Mir persönlich liegt besonders am Herzen, dass Inklusion in Duisburg nicht nur auf dem Papier steht, sondern dass sie gesellschaftliche Wirklichkeit wird. Inklusion bedeutet für mich nicht nur Integration, also Eingliederung, sondern sie bedeutet die unmittelbare Zugehörigkeit der Menschen mit Behinderung - und zwar genau in der Mitte der Gesellschaft."
Neben den Grußworten waren die tänzerischenm und musikalischen Beiträge der inklusiven Tanzgruppe "Style Revolution" (Runder Tisch Marxloh e. V.) und der inklusiven Band "All Inklusive" (Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung) Höhepunkte der Veranstaltung.
"Besonders gefreut haben wir uns", so Christiane Frost und Lucia Lagoda vom Team Inklusion, "dass alle Schulformen und Altersstufen die Ausstellung besucht haben. Wir konnten feststellen, dass alle Schüler und Schülerinnen begeistert die Gelegenheit genutzt haben, Rollstühle oder die verschiedenen Brillen, die das Sehen oder Nichtsehen von Augenkrankheiten simulierten, auszuprobieren. Alle haben ihren Namen im Gehörlosen-Alphabet gebärdet. Besonderen Eindruck hat auch der Therapiehund Ready hinterlassen. Mitgenommen haben alle die vielfältigsten Erfahrungen."