Der Petershof ist eine Einrichtung der katholischen Kirche. Klassische Kirchen- und Gemeindearbeit geht hier einher mit Sozialarbeit oder auch Streetwork. Der Ansatz wird ganz pragmatisch aus der christlichen Lehre abgeleitet: Liebe deinen Nächsten. Entsprechend gradlinig und absolut gestalteten sich Arbeit und Herangehensweise. Besonders Menschen, die sich in akuten Notlagen befinden und denen schnell und unbürokratisch geholfen werden muss, profitieren von der Möglichkeit der sofortigen, niederschwelligen Hilfe auf Augenhöhe. In den letzten Jahren sind vor allem Menschen, die aus Syrien fliehen mussten, zum Petershof gekommen. Jetzt kommen verstärkt Roma vorbei.

Das Prinzip der offenen Tür steht dabei an vorderster Stelle. Egal wer, egal woher oder welcher Religion, jeder ist im Petershof willkommen. Hauptamtliche und viele ehrenamtliche Helfer unterstützen die Arbeit. Wobei nicht zwischen Helfenden und Hilfesuchenden unterschieden wird, denn jeder kann sich einbringen, jeder profitiert. Wie der Mann aus dem Libanon, der als Flüchtling Hilfe beim Petershof suchte und nun als Übungsleiter Sportprogramme organisiert.

Aber auch Spiel, Sport, Bildung und kulturelle Veranstaltungen gehören zu den Angeboten des Petershofs. Denn allen Widrigkeiten zum Trotz – Spaß und Vergnügen dürfen nicht zu kurz kommen. Viele Angebote richten sich besonders an Kinder und Jugendliche.

Die Kleinen haben ein Extra-Kinderzimmer, zum Basteln, Malen, Spielen. Oder auch eine Kinderbibliothek. Des Weiteren gibt es ein regelmäßiges Kinderprogramm mit Boxtraining, einer Musikwerkstatt, der Fahrrad-AG und der Garten- und Streichelzoo-AG – denn der Petershof hat auch Ziegen, Hühner und Kaninchen.

An Jugendliche richten sich die Sport-AG, Jugendgruppen, Lesestunden oder generell das offene Pfarrhaus für Hausaufgaben, Playstation spielen oder einfach chillen.
Während der Ferien werden außerdem Freizeiten organisiert, wie eine Kanu-Tour durch Schweden.

Erwachsene engagieren sich beispielsweise als Stadtteilpaten. Sie sorgen für Sauberkeit im Stadtteil und geben Anleitung, wie Müll entsorgt wird. Oder sie helfen in der Kleiderkammer.
Das Miteinander soll auch eine Idee von Heimat vermitteln. Das ist wichtig für die Menschen, die eine solche noch nie besessen haben oder aber durch Krieg, Flucht und Vertreibung traumatisiert sind.

Die gesamte Arbeit trägt sich vielfach durch Ehrenamt, Spenden- und Fördergelder. Oder so kreativen Ideen, wie Peters Wurstparadies – eine mobile Bratwurstbude, die stets gebucht werden kann.

Pater Oliver leitet den Petershof, er beantwortet die Fragen:
"Wofür steht der Stadtteil?"
"Was wünschen Sie sich für Marxloh?"