Siedlung Rheinpreußen
Anfang des letzten Jahrhunderts expandierte der Bergbau in Duisburg und Umgebung gewaltig. Um den angeworbenen Arbeitern aus Schlesien, Österreich-Ungarn und den Niederlanden eine angemessene Unterkunft bieten zu können, wurde 1903 rund um die Zeche Rheinpreussen eine Bergarbeitersiedlung erbaut.
Das Leben in der Siedlung unterlag der strengen Aufsicht der Bergwerksverwaltung. Ein Kolonieverwalter überprüfte zweimal die Woche Straße und Wohnungen. Für die Pflege von Wohnung und Garten waren sogar Prämien ausgesetzt.
Nach dem Niedergang des Bergbaus sollte die Siedlung abgerissen und an ihrer Stelle Hochhäuser errichtet werden. Bis 1968 waren bereits etwa 1.200 Wohnungen abgerissen. Dann taten sich die Bewohner zusammen, um mit ihrer Bürgerinitiative den Abriss der verbleibenden 550 Häuser zu verhindern. Ihre Aktionen reichten bis zu Hungerstreiks. 1979 kaufte die Stadt Duisburg schließlich die Siedlung und rettete sie vor dem Abriss.
Heute steht die Siedlung Rheinpreussen unter Denkmalschutz und ihre Bewohner sind gleichzeitig Eigentümer. Die Siedlung ist Teil der Route der Industriekultur.