Bewirtschaftungsgrundsätze

Nachhaltige Waldbewirtschaftung zur Sicherung des Naturhaushaltes und einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt

Wirtschaftsziele

Angestrebt werden ökologisch vielfältige und stabile Bestände zur Sicherung des Naturhaushaltes einschl. einer artenreichen standortheimischen Tier- und Pflanzenwelt. Die Nachhaltigkeit der standörtlichen und ökologischen Gegebenheiten und der Holzerzeugung ist zu sichern. Durch naturgemäße Waldwirtschaft sollen hohe Massen- und Wertleistungen erreicht werden.

Die Schutzfunktionen des Waldes zur Sicherung des gesunden Wasserhaushaltes, zur Vermeidung von Erosions- und Windschäden, zum Schutz vor Lärm und Immissionen und zur Förderung eines gesunden Klimas sind zu sichern.

Naturschutz

Auf den als geschützte Landschaftsbestandteile und als Naturschutzgebiete ausgewiesenen Flächen hat die Naturschutzfunktion Vorrang vor den anderen Waldfunktionen.

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Einstufung der Erholungsfunktion sind die Erholungseinrichtungen einschließlich der Wege in einem ausgewogenen Verhältnis zu den vorgenannten anderen Zielen einzubringen bzw. zu erhalten und werden im Wesentlichen in ihrer heutigen Ausstattung als ausreichend angesehen.

Grundregeln naturgemäßer Waldwirtschaft

Naturgemäße Waldwirtschaft setzt die Einhaltung bestimmter Grundregeln voraus, wie z. B. Vermeidung von Kahlschlägen, Verzicht auf Pestizideinsatz, Herstellung und Erhalt eines dem Lebensraum angepassten Wildbestandes, Schaffung ungleichaltriger Mischbestände, Einsatz von boden- und bestandesschonenden Maschinen.  

Innerhalb dieser Grundregeln ist die naturgemäße Waldwirtschaft aber ein dehnbarer Begriff bzw. ein ständiger Entwicklungsprozess. Das Ziel der naturgemäßen Waldwirtschaft ist eindeutig, nämlich die Förderung der ökologischen Stabilität und eine optimale Steuerung der Leistungen des Waldes bei gleichzeitiger Minimierung der menschlichen Eingriffe in die natürlichen Abläufe und damit auch eine Minimierung der Arbeitsintensität.

Der Weg zu diesem Ziel kann aber sehr unterschiedlich sein und wird bestimmt durch die vorhandenen Standort- und Bestockungsverhältnisse sowie der Gewichtung der unterschiedlichen Waldfunktionen.

Hat z. B. die Erholungsfunktion einen sehr hohen Stellenwert, müssen u. U. bei der Baumartenwahl und bei der waldbaulichen Behandlung zwischen möglichst großer Naturnähe und den Bedürfnissen und  Erwartungen der Waldbesucher Kompromisse gefunden werden, insbesondere hinsichtlich der gestalterischen Aspekte.

Förderung der ökologischen Stabilität

Monotone Waldbilder sollen in der Nähe von Hauptspazierwegen vermieden werden. Auch die Beschränkung auf überwiegend heimische Baumarten könnte insofern mit Vorbehalt gesehen werden, als sich durch den inzwischen von niemanden mehr ernstlich bestrittenen Klimawandel die Standortverhältnisse ändern können bzw. werden. Diesen Bedenken steht jedoch der Umstand entgegen, dass es auch in Duisburg ein breites Spektrum heimischer Baumarten gibt, das unter den unterschiedlichen Standortsbedingungen (z. B. extrem nass bis trocken) stabile Wälder gewährleisten kann.

Diese Bandbreite sollte voll ausgeschöpft werden, um Baumarten wie Vogelkirsche, Linde, Elsbeere pp. einen angemessenen Flächenanteil zu verschaffen. Allerdings sollen in Teilen des Duisburger Stadtwaldes auch standortgerechte, nicht heimische Baumarten (z. B. Lärche, Douglasie oder Weißtanne) einbezogen werden. Naturgemäße Waldwirtschaft kann also nie ein starres Korsett sein.  

Natürliche Verjüngung

Auf einer größeren Fläche im Duisburger Stadtwald konnte bereits im letzten Einrichtungszeitraum die natürliche Verjüngung in den Waldbeständen Fuß fassen.

Es gibt aber auch heute noch Waldbestände die aufgrund der dort stockenden Baumarten oder wegen einer ungeeigneten Genetik nicht verjüngungswürdig sind oder aufgrund von Vergrasung oder Verkrautung mit Neophyten wie z. B. Staudenknöterich oder drüsiges Springkraut nicht verjüngungsfähig sind. Hier wird der Waldbesitzer Stadt Duisburg auch weiterhin eine Pflanzung durchführen müssen.

Generell wird jedoch das Ziel verfolgt, mit möglichst wenigen Eingriffen unter Minimierung der Betriebskosten den Duisburger Wald zu bewirtschaften.

Duisburger Stadtwald mit Wohlfahrtswirkungen

Wie bereits in der Vergangenheit geschehen, so werden auch künftig die Schutz- und Sozialfunktionen des Waldes, insbesondere der Biotopschutz und die Erholungsfunktionen im Stadtwald Duisburg, im Vordergrund stehen. Das Produktionsziel der Erzeugung von qualitativ hochwertigem Starkholz kommt der Förderung der Wohlfahrtswirkungen des Waldes entgegen.