Massensterben unter Linden
Im Sommer finden Bürger gehäuft tote Hummeln auf Bürgersteigen im Stadtgebiet. In den meisten Fällen liegen die toten Insekten unter Linden, insbesondere den als Straßenbaum oft gepflanzten Silberlinden, und führen zu wilden Spekulationen wie "Chemieunfall" oder "Zeichen der schlechten Luftqualität in unserer Stadt".
Glücklicherweise ist dieses Phänomen nicht auf eine akute Belastungssituation zurückzuführen, sondern im Sommer ganz normal.
Untersuchungen haben gezeigt, dass das Massensterben der Hummeln daran liegt, dass im Hochsommer ein zu geringes allgemeines Nahrungsangebot vorhanden ist. Insbesondere in Städten fehlt ein ausreichendes Angebot an blühenden Pflanzen, an denen sich die Hummeln versorgen könnten. Stattdessen sind die etwa Ende Juli in Blüte stehenden Silberlinden quasi "außer Konkurrenz" und werden daher von zahlreichen Hummelvölkern aus der Umgebung angeflogen. Dadurch entsteht eine so große Konkurrenz unter den Tieren, dass sie nicht genügend Nahrung bei den Sammelflügen zu den Linden aufnehmen können. Somit verbrauchen sie mehr Energie als sie aufnehmen und gehen schließlich an Entkräftung zugrunde.
Abhilfe könnte dadurch geschaffen werden, dass auch im Hochsommer ein vielfältiges Angebot an blühenden Pflanzen, auch bzw. gerade in innerstädtischen Bereichen, geschaffen wird.