Nicht nur häuft sich die Anzahl der heißen Tage, sondern sie treten auch öfter aufeinanderfolgend auf und Hitzewellen dauern länger an. Der städtische Wärmeinseleffekt (Urban Heat Island) beschreibt das Phänomen, dass urbane Gebiete aufgrund der versiegelten Strukturen und dem geringeren Grünanteil wärmer sind als die umliegenden vorstädtischen und ländlichen Strukturen. Demzufolge sind urbane Gebiete, in denen ein Großteil der Bevölkerung wohnt, sowohl durch den Klimawandel als auch durch den städtischen Wärmeinseleffekt stark von Hitze betroffen.
Es gibt vulnerable Gruppen, die grundsätzlich stärker von den Auswirkungen von Hitze betroffen sind als andere. Dazu zählen vor allem älteren und vorerkranke Menschen sowie Säuglinge und Kleinkinder. Im Regelfall ist die durchschnittliche Temperatur in den Innenstädten und Nebenzentren am höchsten und nimmt zum Stadtrand hin ab. Aufgrund des Rheins und der Ruhr ergibt sich für Duisburg eine Sondersituation, wodurch Duisburg von mehreren Hitze-Hot-Spots betroffen ist. Diese finden sich bspw. in der Innenstadt, Meiderich, Walsum, Homberg und Rheinhausen. Diese Hot-Spots werden nach derzeitigen Temperaturtrend zukünftig noch größer und können miteinander verschmelzen. Des Weiteren werden sich neue Hitzebelastungsgebiete bilden.
Die Auswirkungen wachsender Hitzewellen zeigen sich in der Zunahme hitzebedingter Krankheitsbilder (Morbidität), sowie in der erhöhten Anzahl hitzebedingter Übersterblichkeit (Mortalität). Auf verschiedenen Ebenen existieren Möglichkeiten sich an die steigenden Temperaturen anzupassen. Dazu zählen:
· Entsieglung vor allem in den dicht versiegelten Gebieten
· Erhöhung des Grünanteils- Volumens durch Baumpflanzungen jeglicher Art, Dach- und Fassadenbegrünung
· Berücksichtigung von Luftleitbahnen und Frischluftschneisen in der Bauleitplanung
· Sicherung und Erweiterung kaltluftproduzierender Flächen
· Integration von Wasserflächen und-spielen
· Errichtung von Verschattungsanlagen
· Errichtung von Trinkwasserspendern im öffentlichen Raum
Neben den planerischen Maßnahmen gibt es auch zahlreiche Verhaltensempfehlung zur Hitzeanpassung:
· Vermeidung körperlicher Aktivitäten in den Sonnenstunden
· Die direkte Sonne meiden
· Lüften nur in den Morgen- und Nachtstunden
· Nutzung von Verschattungsmöglichkeiten wie Jalousien, Markisen, Rollläden und Vorhängen
· Nutzung von Sonnencreme
· Ausreichende Flüssigkeitseinnahme – stündlich ein Glas Wasser
· Vermeiden von Kaffee, gezuckerten und alkoholischen Getränken
· Einnahme leichter Kost
· Tragen von leichter, atmungsaktiver und heller Kleidung“