Arno Eich - Steinhof Huckingen

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Kultur-, Bürgerzentrum und Eventlocation – aus einem verfallenen Gehöft ist ein Veranstaltungszentrum mit bundesweit gutem Ruf geworden.

Einer der treibenden Kräfte ist Arno Eich. Er ist Vereinsvorsitzender und hat die Geschichte des Steinhofs seit Ende der 1990er Jahre mitverfolgt und seit rund 15 Jahren aktiv mitgeprägt. „Es fehlte einfach ein Ort, an dem man sich treffen konnte. Die meisten gastronomischen Einrichtungen schlossen, Vereine fanden keinen Treffpunkt mehr. Das war die Triebfeder sich den Steinhof näher anzugucken.“ Vor mehr als zwanzig Jahren schloss sich deswegen eine Initiative zusammen, um den Steinhof zu erhalten, der seit den 1970ern leer stand. Ziel war es das Gebäude künftig kulturell zu nutzen. Der Weg erwies sich als eher steinig. Doch nach einigen Umwegen und mit der Gründung des neuen Vereins konnte das Gehöft 2007 von der Gebag gepachtet, umgebaut und 2008 eröffnet werden. Der Steinhof ist seither Vereinsheim, bietet aber auch Raum für Geburtstagsfeiern, Ausstellungen und Events.

Seit dieser Zeit leitet Eich die Geschicke des Vereins: „Wir haben anfangs komplett ehrenamtlich gearbeitet, um dann immer professioneller zu werden. Erst hatten wir nur einen hauptamtlichen Hausmeister, jetzt arbeiten wir mit weiteren Hauptamtlichen zusammen. Einerseits müssen wir wirtschaftlich denken, die Veranstaltungshalle sollte immer gut ausgelastet sein, andererseits ist es für viele hier immer noch ein Ehrenamt.“

Das Hauptaugenmerk liegt bei der Veranstaltungsplanung auf Kabarett, Comedy, Musik aller Richtungen: „Wichtig ist uns, gerade auch jungen Künstlern eine Chance zu geben und ihnen die Bühne anzubieten.“

Der Steinhof ist bundesweit bei KünstlerInnen äußerst beliebt: „Wir zahlen gut sind ein verlässlicher Partner, das ist uns wichtig.“ Diese aufrichtige Haltung wird nicht nur damit belohnt, dass Agenturen proaktiv den Steinhof anfragen, sondern auch, dass beispielsweise der Kabarettist Wilfried Schmickler spontan Stühle spendete, als er erfuhr, dass das Kulturzentrum hauptsächlich ehrenamtlich betrieben wird. „Dass der Steinhof unter KünstlerInnen bekannt wurde, ist auch Kim Merz, Interpret der MSV-Hymne, zu verdanken. Er hat sich besonders anfangs mit um das Booking gekümmert und hat seine Kontakte spielen lassen und zum Beispiel Herbert Knebel gebucht.“

Das Leben in Huckingen ist schon ein besseres.

Arno Eich ist eingeborener Huckinger: „Ich habe das Kneipensterben mitbekommen, irgendwann gab es nichts mehr.“ Ein Grund, warum er sich für den Steinhof einsetzt. Es ist aber auch sein generelles kulturelles Interesse und sein Wunsch, etwas zu tun, was den Gemeinsinn fördert. „Ich habe hier schon alles gemacht, von Licht und Ton bis Organisation und Booking.“

Rund 60 ehrenamtliche HelferInnen bilden den Kern. Dass dieser im Großen und Ganzen erhalten bleibt, macht Arno Eich besonders stolz. „Hier sind alle gesellschaftlichen Schichten vertreten – vom Akademiker bis zum Arbeiter. Gesellschaftliches Engagement gibt einem ja auch etwas.“

Diese Facetten spiegeln sich auch vor Ort wider: „Der Stadtteil ist recht heterogen, aber der gesellschaftliche Zusammenhalt ist vorhanden.“ Ankerpunkt ist dabei im besten Falle der Steinhof: „Es wirkt integrativ, sowohl für Neuzugezogene als auch beispielsweise für die türkische Community, wenn wir türkisches Kabarett oder Comedy zeigen.“ Und wo stecken die Herausforderungen im Stadtteil? „Tja“, überlegt Arno Eich etwas, „das Leben in Huckingen ist schon ein besseres.“

Arno Eich empfiehlt:

Spaziergänge oder Radtouren durch die Landschaft mit Angerdamm, Angeraue, Biegerpark und Wäldern