Stadtteilübergreifende Maßnahmen
TP 1 Einrichtung eines Quartiersmanagements, jeweils in Alt-Hamborn und Marxloh
TP 1 Klimagerechtes Dach-, Hof- und Fassadenprogramm
TP 7 Sicherheit und Kriminalprävention
TP 11 Schrottimmobilien
Die Quartiersbüros werden als zentrale Aktionsbasen vor Ort das Modellvorhaben mit seinen Teilprojekten im Stadtteil implementieren und ihm ein Gesicht geben. Dort werden die Netzwerkstrukturen gebündelt. Die Quartiersbüros werden die zentrale Aktionsbasis sein, um die Beteiligung in den einzelnen Teilprojekten umzusetzen, diese miteinander zu vernetzen, integrativ Bezüge zur Quartiersentwicklung herzustellen, sie im Quartier zu verankern und Synergien durch die Beteiligung der Stadtgesellschaft nutzbar zu machen. Die Quartiersbüros werden auch eine Lotsenfunktion zur Vermittlung an entsprechende Beratungsstellen haben. In den Quartiersbüros können Besprechungstermine abgehalten, und deren Räume in Absprache auch durch andere Akteure genutzt werden. Smarte Technologien werden in den Teilprojekten umzusetzen sein. Mit der Entwicklung hybrider Beteiligungsformate, die crossmediale, digitale und analoge Formate miteinander verbinden, wird das Quartiersmanagement einen Beitrag zur Einbindung neuer digitaler Medien leisten. Wichtige Aufgaben der Quartiersbüros werden gleichwohl der Aufbau von Vertrauen, Beziehungspflege und die Förderung eines interkulturellen Dialogs sein, um „soziales Kapital“ im Quartier aufzubauen und zur Stärkung des sozialen Zusammenhaltes in den Stadtteilen beitragen. Dies ist Basis und Voraussetzung für die Umsetzung tragfähiger städtebaulicher Projekte und die Stabilisierung des Stadtteils, wenn ein verbessertes Zusammenleben der Stammbevölkerung und der zugewanderten Menschen erreicht, ein friedlicheres und sicheres Leben ermöglicht und Abwanderungstendenzen entgegengewirkt werden soll.
Das Quartiersbüro wird die Konzeption, Organisation, Moderation und Dokumentation von Veranstaltungen und Beteiligungsformaten für das Gesamtvorhaben und alle Teilprojekte in Marxloh übernehmen. Auf der Grundlage des zu erarbeitenden übergreifenden Beteiligungskonzeptes werden Beteiligungsaktionen bezogen auf die Teilprojekte umgesetzt. Eine wesentliche Rolle werden dabei zielgruppenspezifische Ansätze spielen, die die Communities der Neuzuwanderer aber auch die „Bestandsbevölkerung“ erreichen. Hier wird es um innovative Beteiligungsformate u.a. zur Stärkung des interkulturellen Dialogs mit Einsatz von Multiplikatoren als „Brückenbauern“ und die Einbindung von muttersprachlichen Kräften (türkisch, rumänisch, bulgarisch, romanes - z.B. in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum) zur herkunftssprachlichen und zur interkulturellen Vermittlung gehen. Bei den Beteiligungsverfahren wird es auch darum gehen, auch die Teile der Bevölkerung im Modellgebiet zu aktivieren, die über bisherige Beteiligungsformate häufig nicht erreicht wurden. Zur Beteiligung und Aktivierung der Bevölkerung wird auch die Förderung von Nahmobilität auf der Grundlage eines Konzeptes Nahmobilität (standort- und bewohnerorientiert) gehören.
Investitionen privater Hauseigentümer sollen durch die Auflage eines Klimagerechten Dach-, Hof- und Fassadenprogrammes und die Fachberatung durch eine/n Quartiersarchitekt*in angeregt werden. Der/die Quartiersarchitekt*in wird private Eigentümer fachlich durch energetische Beratung, immobilienwirtschaftliche Beratung (auch im Hinblick auf die Vermeidung von Problemimmobilien), Bauberatung beim Umbau von Ladenlokalen und die Aufwertung von Gewerbefassaden sowie farbliche und Grüngestaltung von Gebäudefassaden und Begrünung von Hof- und Dachflächen unterstützen. Hier sollen neue Ansätze entwickelt werden, um Energieeinsparung, Klimaschutz und Klimaanpassung auf Stadtteilebene voranzubringen.
TP 7 Sicherheit und Kriminalprävention
Das Thema Sicherheit, Ordnung und Kriminalprävention im Städtebau und in der Stadtteilentwicklung ist ein neuer Ansatz in Duisburg. Im Bundesmodellvorhaben wird das Thema erstmals systematisch in einem Stadtteilprojekt bearbeitet. Denn Sicherheit, das vorhandene Sicherheitsniveau, das Stadtteilimage als (un)sicherer Ort und insbesondere das subjektive (Un-)Sicherheitsempfinden von Bevölkerungsgruppen im Stadtteil beeinflussen maßgeblich die Lebensqualität und das Klima des sozialen Zusammenlebens im Stadtteil.
Für die Projektumsetzung wird ein oder mehrere externe Dienstleister*innen gesucht, deren sozialräumlich planerische, sozialpädagogische und kriminalpräventive Kompetenz in Sachen Sicherheit, Ordnung, Gewalt- und Kriminalprävention gefragt ist. Dabei geht es um die Analyse der subjektiv wahrgenommene und die objektiv vorliegende Sicherheitslage im Stadtteil sowie deren Erörterung im Stadtteil und die Ableitung von Handlungsempfehlungen. Eine weitere Aufgabe sind „kriminalpräventive Audits“ der Teilprojekte. In einem sozialpädagogischen Konzept werden dann mit Akteuren und Bewohnerschaft im Stadtteil konkrete Maßnahmenkonzepte zur Gewalt- und Kriminalprävention, zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsempfindens, des sozialen Miteinanders und der Lebensqualität im Stadtteil erarbeitet und deren Umsetzung vorbereitet.
TP 11 Schrottimmobilien
Zur Stabilisierung der wohnungswirtschaftlichen und städtebaulichen Situation durch Beseitigung städtebaulicher Missstände und zur Förderung eines friedvolleren Zusammenlebens sollen leerstehende marode Schrottimmobilien in den Ortsteilen Alt-Hamborn und Marxloh angekauft und abgerissen werden.
Die Stadt verfolgt hier drei parallele Strategien. Zum einen sollen über das Modellvorhaben des Bundes die Leerstände im Wohnungsbestand durch Rückbau reduziert und dadurch die soziale, wohnungswirtschaftliche und städtebauliche Situation stabilisiert werden. Zum anderen prüft die Task Force der Stadt Duisburg sogenannte Problemimmobilien, die durch Überbelegung und schlechte Gebäudezustände geprägt sind und handelt entsprechend der Möglichkeiten nach dem Wohnungsaufsichtsgesetz. Zum dritten wird über die neu eingesetzte Quartiersarchitektin Eigentümerschaft zur Bestandserhaltung und Bestandsinvestitionen motiviert und beraten.
Zur Nachnutzung der freigelegten Flächen nach Rückbau der maroden Schrottimmobilien sollen entsprechend der jeweiligen Eignung des Standortes zwei Strategien im Modellvorhaben verfolgt werden:
1. Ankauf, Abriss und die Einrichtung von Pocket Parks/Begrünung
2. Ankauf, Abriss und Neubebauung mit sozialem Wohnungsbau oder gemeinnützigen Einrichtungen freier Träger