Armut
Worum geht es?
- (Kinder-) Armut ist in Deutschland relativ zu betrachten. Wer relativ arm ist, hat deutlich weniger als die meisten anderen. Kinder sind zunehmend von Armut betroffen.
- Es gibt verschiedene Definitionen von Armut. Das finanzielle Einkommen der Eltern spielt dabei eine Rolle, ist aber nur ein Indikator unter anderen. Weitere Dimensionen von Armut können sein:
- Materielle Armut
- Bildungsbenachteiligung
- Kulturelle Armut
- Soziale Armut
- Fehlende Werte
- Falsche Versorgung/Vernachlässigung
- Migrationsspezifische Benachteiligungen
- Die Armutsquote von Kindern ist deutlich höher als die Sozialhilfequote.
- Das Armutsrisiko von Kindern ist im hohen Maße durch ihre soziale Herkunft bestimmt.
- Kinder aus Ein-Eltern-Familien, Kinder aus sehr großen Familien (viele Geschwister) und Kinder von Familien mit Migrationshintergrund haben ein überdurchschnittlich hohes Armutsrisiko.
Was sind Grundsätze?
- Hohe Sensibilität für die Situation des Kindes und der Eltern/Familien (schambesetztes Thema)
- Wertschätzung gegenüber dem Kind und den Eltern/Empathie und Verständnis
- Familien nicht mit zu hohen Veränderungserwartungen überfordern
- Gesprächsrahmen für Gespräche mit der/dem Schüler*in schaffen
- Gesprächsrahmen für Gespräche mit den Eltern schaffen
- Einbeziehung interkultureller Berater*innen
Was nehme ich wahr? Was macht mir Sorgen?
AUFFÄLLIGKEITEN IN DER ÄUSSEREN ERSCHEINUNG
- kaputte Schuhe, schlechte Kleidung oder Kleidung, die nicht den Wetterverhältnissen angemessen ist
MATERIELLE SITUATION
- kein Frühstück/Pausenbrot dabei
- kein Taschengeld
GESUNDHEITLICHE AUFFÄLLIGKEITEN
- Erkrankungen
- Gewicht
SCHULISCHE SITUATION
- Fehlende Schulmaterialien/keine Hausaufgaben
- Elternbeiträge zu Fahrten kommen nicht pünktlich
- Schüler*in nimmt nicht an Klassenfahrten/Ausflügen teil
- Schüler*in bleibt unter seinen Bildungsmöglichkeiten
SOZIALE SITUATION/SEELISCHE BEFINDLICHKEIT
- Wirkt emotional allein gelassen
- Zieht sich sozial zurück/wenige soziale Kontakte und Freund*innen (innerschulisch; außerschulisch)
- Verhaltensauffällig
- Wird ausgegrenzt
Was weiß ich über die/den Schüler*in und ihr/sein Lebensumfeld?
- Familiäre Situation (Elternsituation; Geschwister; wichtige Bezugspersonen z.B. Großeltern)
- Erhält die Familie Hilfen? Welche und von wem?
- Wohnsituation und Wohnumfeld
- Häusliches Lernumfeld
- Freundeskreis
- Interessen/Freizeitverhalten/Jugendzentrum
- Mitgliedschaft in einem Verein
Was kann ich tun?
- Enger innerschulischer Austausch (Lehrer*innen – Kollegium, Schulsozialarbeit, Offener Ganztag)
- Zeit nehmen für Gespräche mit der/dem Schüler*in und/oder den Eltern/Erziehungsberechtigten, um gemeinsam Brücken in die Hilfesysteme zu bauen und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen
- Die Schule in Netzwerke einbinden (Vereine, Kirchengemeinden, Migrantenorganisationen, offene Kinder- und Jugendeinrichtungen…)
- Schulkonzept entwickeln (z.B. innerschulisches Kooperationskonzept, Schulfrühstück vor Unterrichtsbeginn, Raum und Unterstützung für Geburtstagsfeiern anbieten, Zusammenarbeit mit Vereinen, Fortbildung, Kollegiale Beratung, Thema in der Ausbildung, Thema in Dienstgesprächen)
- Anbindung der/des Schüler*in an den Offenen Ganztag
Wer hilft weiter?
- Schulpflegschaft/Förderverein/Spenden
- Hilfsorganisationen vor Ort
- Amt für Soziales und Wohnen (Mittel aus dem Programm „Bildung und Teilhabe – BuT“)
- Kommunales Integrationszentrum, EHAP Projekt Integration und Beratung (Öffnet in einem neuen Tab)
- Jugendamt (Öffnet in einem neuen Tab)
- Kooperationsprojekt Bildung als Chance
- Institut für Jugendhilfe (Öffnet in einem neuen Tab)
Telefon: 0203/3019864 oder 0203/3019860
Mail: institut-jugendhilfestadt-duisburgde
Das Institut für Jugendhilfe bietet auch Onlineberatung an (QR-Code und Verlinkung siehe rechts im Bild):
https://eb-duisburglagbwnet (Öffnet in einem neuen Tab)