Photovoltaik auf Schuldächern und in Workshops: Stadt Duisburg bringt „PV2School“
An Duisburger Schulen geht schon bald die Sonne auf. Die Stadt Duisburg plant ab 2025 bis zu 130 Schulgebäude Stück für Stück mit dezentralen Photovoltaik-Anlagen auszustatten. Und die Schülerinnen und Schüler bekommen im Projekt „PV2School“ sogar Wissen zu den Themen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien vermittelt. Interessierte Kinder und Jugendliche können an Workshops teilnehmen und dabei den Aufbau und die Funktion sogenannter Balkonsolaranlagen kennenlernen.
Montag, 18. November 2024 | Stadt Duisburg - Einen Sonnen-Unterricht gab es heute am Steinbart-Gymnasium in der Stadtmitte, wo einige Schülerinnen und Schüler erste Module zusammenbauten. Oberbürgermeister Sören Link lobt das Ökologie-Projekt: „PV2School schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Umweltschutz, Zukunftsfähigkeit und Bildung. Dass Schülerinnen und Schüler unmittelbar vor Ort lernen und erleben, wie Energiewende funktioniert, macht dieses Projekt besonders wertvoll. Der Aufbau vieler, kleiner Solar-Anlagen auf Schulen ist zudem innovativ, weitgehend unbürokratisch und ein wichtiger Teil unseres Klimaschutzkonzeptes.“
Finanziert wird das Projekt über den städtischen Haushalt. Die Kosten liegen bei rund 220.000 Euro. Auf 20 Jahre hochgerechnet eine lohnende Investition: So ist von einer CO2-Vermeidung von 2330 Tonnen auszugehen. Im Gegenzug rechnen die Experten der Stabsstelle Klimaschutz mit einer Stromproduktion von insgesamt rund 4160 Megawattstunden. Das führt zu einer Energiekostenersparnis in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Eine gewinnbringende Kosten-Nutzen-Rechnung sowohl für den städtischen Haushalt als auch für die Umwelt.
„Klimaschutz und damit einhergehend die Energiewende ist die Herausforderung unserer Zeit. Die Stromerzeugung durch Photovoltaik ist dabei ein wichtiger Baustein. Dabei ist insbesondere der Direktverbrauch von PV-Strom wünschenswert, da dieser zu einer hohe Kostenersparnis führt, die Strom-Netze nicht belastet und keine Speicherung erforderlich ist“, erklärt Umweltdezernentin Linda Wagner.
Kleinere PV-Anlagen haben einige Vorteile: Aufgrund ihres geringen Gewichts sind statistische Überprüfungen der Dächer nicht nötig. Sie brauchen zudem wenig Platz, sind fast schon „kinderleicht“ zu installieren, sind wartungsarm und haben so gut wie keinen Einspeiseverlust: Verbraucht wird, was produziert wird. Der Eigenverbrauchsanteil beträgt somit circa 100 Prozent.
Und sie haben Wachstumspotenzial, können auch je nach Bedarf zu einer größeren Anlage in Modulbauweise erweitert werden. Ein weiteres Plus-Argument für Kommunen: Stecker-Solargeräte wie Balkonkraftwerke sind aufgrund ihrer Einspeiseleistung von 800 Watt nahezu auflagenfrei.
„Es ist geplant, zunächst mit zehn Schulen zu starten und die dort gesammelten Erfahrungen anschließend in den Aufbau der weiteren PV-Anlagen einfließen zu lassen“, sagt Projektleiter Matthias Klockhaus von der Stabsstelle Klimaschutz.
Um die Erträge des dezentralen PV-Kraftwerks zu erfassen, werden die einzelnen Anlagen über das Internet ausgelesen und mit der Cloud-Software „ClimateView“ bilanziert. Somit können die Werte mit den Verbrauchsdaten der vergangenen Perioden verglichen werden.
Da die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgruppen Wissenswertes zur Funktionsweise und Installation von Balkonsolaranlagen erlernen, hat „PV2School“ auch eine pädagogische Wirkung. Die Kinder und Jugendlichen übernehmen eine Multiplikatoren-Rolle für erneuerbare Energien in ihren Familien.