„Hot-Chip-Challenge“ – Wie scharf ist noch gesund?
Fachleute prüfen derzeit die Sicherheit von „Hot Chips“, die zurzeit auf dem Markt noch frei erhältlich sind. Über soziale Medien wird vom Hersteller zu einer „Hot-Chip-Challenge“ aufgerufen.
Dienstag, 31. Oktober 2023 | Stadt Duisburg - Die hat mittlerweile auch die mediale Aufmerksamkeit bei Kindern und Jugendlichen erreicht. Dabei wird bewusst ein besonders scharfer Tortilla-Chip als Ganzes verzehrt. Das hat bei Kindern und Jugendlichen an Schulen bereits mehrfach zu Notarzteinsätzen geführt.
Verantwortlich für den scharf brennenden Geschmack des Chips ist der besonders hohe Gehalt an Capsaicin, ein Inhaltsstoff der Chilischote. Laut Herstellerangabe wurde die schärfste Chilischote der Welt, „Carolina Reaper“, verwendet.
Doch nicht jeder Chip ist gleichermaßen scharf gewürzt. Neueste Untersuchungen zeigen, dass der Capsaicingehalt und damit der Schärfegrad eines einzelnen Chips sehr großen Schwankungen ausgesetzt ist. Einzelne Tortilla-Chips weisen einen extrem hohen Gehalt auf, den der Verbraucher nicht zuvor erkennen kann.
Gerade für Kinder und Jugendliche, deren Schleimhäute noch viel empfindlicher als die von Erwachsenen sind, stellt die extreme Schärfe eine gesundheitliche Gefahr dar. Magenschmerzen, Verbrennungen auf Schleimhäuten bis hin zum Kreislaufkollaps, Haut- und Atemwegsreizungen, Schweißausbrüchen, und sogar Panik und daraufhin auch Luftnot sind möglich.
Zwar wird auf der Internetseite des Herstellers und den Verpackungen, die der Form eines Sargs nachempfunden sind, darauf hingewiesen, dass die „Hot Chips“ nicht für Kinder, schwangere und stillende Frauen geeignet sind. Andererseits werden in sozialen Medien gerade Kinder und Jugendliche zur Mutprobe aufgerufen.
Gesetzliche Höchstgehalte an Capsaicin in Lebensmitteln liegen bislang nicht vor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) führt momentan eine toxikologische Neubewertung von Capsaicingehalten in Lebensmitteln durch. Aus rechtlichen Gründen ist eine verbindliche Marktrücknahme nicht möglich, daher warnt das BfR Verbraucherinnen und Verbraucher – insbesondere Kinder und Jugendliche – vor der Aufnahme von stark mit Capsaicin gewürzten Lebensmitteln, insbesondere den „Hot Chips“.