Herz und Blasen für Hund und Katz - Klaus‘ Mammutmarsch fürs Tierheim

Wandern für die ander‘n ­– das ist für Klaus Ottofülling eine Herzensangelegenheit. Der 48-Jährige ist ein Naturmensch, liebt die frische Luft und seine Wanderschuhe. Und er hat ein Herz für Tiere...

Eine positive Mischung, die dem Tierheim Duisburg jetzt exakt 7797,08 Euro einbrachte. Ein warmer Geldregen in der Vorweihnachtszeit. Wie kam es dazu?

Rückblick auf den Sommer: Der Duisburger Speditionskaufmann beschloss, Ende August beim Mammutmarsch „To The Moon“ im Landschaftspark Duisburg-Nord mitzulaufen. Ziel aller Teilnehmenden war es, innerhalb einer Woche eine addierte Strecke von rund 384.400 Kilometern zurückzulegen - also einmal bis zum Mond.

Klaus Ottofülling hat seinen Mammutmarsch auf Instagram dokumentiert

149 km mit der Nr. 0110

Das hat am Ende zwar nicht hingehauen. Aber Klaus Ottofülling hat es mit Startnummer „0110“ in der Woche auf insgesamt 149 Kilometer geschafft – mit tatkräftiger Motivation seiner Lebensgefährtin und deren Tochter. „Und für jeden Kilometer habe ich Spenden gesammelt – bei Freunden, Kollegen und Nachbarfirmen. Weil ich selbst 20 Jahre unweit vom Tierheim gearbeitet habe und weiß, wie nötig dort jede Hilfe ist, war für mich klar: Da soll das Geld hingehen!“ Schon im Vorfeld des Mammutmarschs trommelte Klaus Ottofülling mächtig für sein Projekt, legte sich sogar einen eigenen Instagram-Account zu („klaus_lauft“). Mit Erfolg: Zusammengekommen sind eben jene 7797,08 Euro, die er an das Tierheim in Neuenkamp spendete. Ein ehrenwerter Einsatz im wahrsten Wortsinn für die Katz…

Im Tierheim Duisburg warten sehr viele Katzen auf ein neues Zuhause - so wie Pan. Pan ist ein Jahr alt, aufgeschlossen, anhänglich und verschmust.

33 Tonnen Futter im Jahr

Und ganz zur Freude von Tierheimleiter Lutz Kaczmarsch. „Damit können wir so viel bewirken. Von solch tollen Aktionen brauchen wir mehr. Sie sind für uns überlebenswichtig. Wir haben allein im Monat 20.000 bis 25.000 Euro Tierarztkosten und benötigen aufs Jahr gerechnet fast 33 Tonnen Futter.“ Da wird jede Geldzuwendung mit Kusshand genommen. Denn fast alle Kosten sind unaufschiebbar, die meisten Tiere, die gefunden oder abgegeben werden, haben gesundheitliche Probleme, die umgehend angegangen werden müssen.

Auch Ansgar und Sophia (beide ca. 1 Jahr alt) warten auf ein neues, liebevolles Heim. Die Beiden sind eher offen und neugierig.

Lebensrettende Operationen

Konkret ermöglichte Ottofüllings Spende schon zwei kostspielige Eingriffe: Der dreijährige Deutsche Schäferhund Klaus hatte einen Fremdkörper im Darm, der dringend entnommen werden musste. Eine Not-OP rettete sein Leben.

Und dann ist da noch der zweijährige Husky Sky. Er wurde von Ordnungsbehörden sichergestellt, kam ins Tierheim, konnte kaum noch laufen. „Eine Platte in seinem linken Hinterbein hatte sich mit Muskelgewebe verbunden und Bakterien hatten sich darin angesiedelt“, berichtet der Tierheimchef. Die wichtige Operation konnte der Verein „Tierschutzzentrum Duisburg“ (220 Mitglieder), der das Tierheim an der Lehmstraße bewirtschaftet, mit der Spende finanzieren.

Klaus Ottofülling und Husky Sky lagen sofort auf einer Wellenlänge

Klaus Ottofülling machte sich nun persönlich ein Bild von den Fortschritten seiner „Schützlinge“ und besuchte das Tierheim. Zu Ehren ihres Gönners haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ottofüllings grünes Laufshirt Glas im Eingangsbereich hinter Glas aufgehängt. „Das macht mich schon stolz“, sagt der Duisburger. „Aber um mich geht es ja gar nicht. Ich hoffe nur, dass ich auch andere animieren konnte, sich fürs Tierheim zu engagieren.“

Lutz Kaczmarsch und Norma Puchstein zeigten Klaus Ottofülling, wo seine Hilfe ganz konkret auch ankommt

Lutz Kaczmarsch und Norma Puchstein, 1. Vorsitzende des Tierschutz-Vereins, hätten nichts dagegen, rechnen sie doch mit weiter steigenden Kosten. „Wir haben durchschnittlich 400 bis 500 Tiere hier in Pflege. Davon in der Spitze 200 Katzen. Das werden jedes Jahr mehr“, sagt Puchstein. Klaus Ottofülling verspricht jedenfalls, auch in Zukunft für soziale Projekte wandern zu wollen. „Am Ende hatten zwar sogar meine Blasen an den Füßen schon Blasen. Aber das war es mir wert.“


Tierheim Duisburg