Duisburg mit dem Fahrrad

Jeder kennt Duisburg für Industrie, Stahl und den weltgrößten Binnenhafen – doch die Stadt von Wasser und Feuer hat mehr zu bieten als viele ahnen: besonders als Reiseziel. Wegen ihrer Vielfalt aus Landschaft, Wasser und Industriekultur ist die Stadt an Rhein und Ruhr längst mehr als ein Geheimtipp für Radtouristen.

Duisburg ist echt entdeckenswert – besonders mit dem Fahrrad

Der Blick streift weit über grüne Wiesen und Deiche. Zur Linken zieht der Rhein seine Kurven. Schiffe passieren den Strom, Schafe grasen rechts und links vom Weg. Wer auf dem Rheindeich in Duisburg Rast macht und in Richtung Norden blickt, der gewinnt nicht unbedingt den Eindruck, am westlichen Rand von Deutschlands größtem Ballungsgebiet zu stehen.

Mit dem Blick gen Süden wendet sich das Bild: Schornsteine, Hafenkräne und Container – hier schlägt der Puls der Industrie des Ruhrgebiets – Duisburg ist das Scharnier zwischen dem ländlichen Niederrhein und der lebhaften Metropole Ruhr.

Dieser Spagat zwischen grünen Flussauen und der Industriekulisse einer 500.000-Einwohner-Metropole ist nur ein kleiner Querschnitt von dem, was Radfahrer auf ihrer Tour durch Duisburg erwartet – und einer der Gründe, weshalb die Stadt bei Radtouristen immer beliebter wird.

Duisburg Kontor, Landschaftspark Duisburg Nord

Duisburg Fahrradewege: Von der Rheinorange ins Ruhrgebiet

Die Großstadt an der Mündung der Ruhr in den Rhein ist heute Dreh- und Angelpunkt des Radtourismus in der Region. Hier kreuzen, enden oder beginnen je nach Fahrtrichtung die beliebtesten Fernradrouten von Ruhrgebiet und Rheinland: Niederrhein-Route, Rheinradweg und Ruhrtalradweg. 

Der Ruhrtalradweg zählt laut ADFC-Radreiseanalyse 2020 zu den drei beliebtesten Fernradrouten in Deutschland: Die imposante „Rheinorange“ an der Ruhrmündung markiert Start oder Ziel der Route. Ankommende Radtouristen können die 25 Meter hohe orangene Stahlskulptur schon von Weitem erkennen.

Für Radreisende, die das Ruhrgebiet auf einzelnen Tagestouren erkunden wollen, stellt Duisburg den idealen Ausgangspunkt dar. Die Stadt ist aus allen Richtungen über zahlreiche Bahnverbindungen und vier Autobahnen erreichbar. Von hier aus gelangen Radfahrer zu den vielen Highlights im Ruhrgebiet wie etwa zur Zeche Zollverein und dem Baldeneysee in Essen oder zur Halde Rheinpreussen in Moers.

Für Übernachtungsgäste bieten sich 16 fahrradfreundliche, zertifizierte „Bett und Bike“-Übernachtungsbetriebe in der Stadt an.

Duisburg Rheinorange: Das Ende oder der Anfang vom Ruhrtalweg.

Landschaftspark Duisburg-Nord: Früher Industrie, heute Topziel in Europa

Wer den „Pott“ mit dem Rad entdecken will, der sollte in Duisburg damit anfangen. Die Kombination aus Erlebnis und Erholung machen Duisburg zu einem immer stärkeren Magneten für Radtouristen – das belegen Jahr für Jahr steigende Übernachtungszahlen von Gästen auf zwei Rädern.

Besonders eindrucksvoll erleben Radfahrer diese Mischung im Landschaftspark Duisburg-Nord, einem der schönsten Parks in Europa. Dort, wo einst die Malocher der Region in den Feuern der Öfen Roheisen produzierten, mischt sich heute wieder die Natur zwischen Hochöfen, Gießhallen und Gasometer.

Die britische Zeitung „The Guardian“ nahm den Park in die Liste der zehn besten Stadtparks der Welt auf und nennt ihn in einem Atemzug mit dem Park Güell in Barcelona oder dem Hampstead Heath in London. 

Wer die Gegend rundum mit dem Rad erkundet, der kann den Charme des Ruhrgebiets mit seinen typischen Arbeitervierteln und der Büdchen-Kultur förmlich einatmen. Auch die Narben des Strukturwandels der Region sind auf der Route sichtbar. Die versteckt Duisburg nicht – doch viele Bauprojekte in der Stadt zeigen: Duisburg entwickelt sich weiter.

Highlights in allen Teilen der Stadt

Nicht nur als Teil einer Fernradroute eignet sich Duisburg als Reiseziel. Die Stadt hat so viele Highlights in allen Himmelsrichtungen, dass auch Tagestouristen von Eindrücken überschüttet werden. Die Routen hierfür lassen sich mittels eines Knotenpunktsystems und guter Beschilderung individuell planen.

Auf einer Halde im Süden thront die begehbare Großskulptur „Tiger and Turtle – Magic Mountain“. Nicht nur der Anblick der einer Achterbahn nachempfundenen Installation zieht Besucher an, auch wegen des Ausblicks vom „Tiger and Turtle“ selbst lohnt sich der Weg die Halde hinauf. Nur wenige Kilometer weiter östlich tut sich die Sechs-Seen-Platte auf – neben dem Landschaftspark eine weitere grüne Lunge und beliebtes Ausflugziel für die Menschen der Rhein-Ruhr-Metropole. Für einen Tourstopp bieten sich zahlreiche Gastronomien im modernen Duisburger Innenhafen zum Einkehren direkt am Wasser an. (Öffnet in einem neuen Tab)