Kiebitz erhält den Rheinlandtaler

Ehrung für das Marxloher Internationale Jugend- und Kulturzentrum

(von links): Mario Terzic (Leiter Kommunales Integrationszentrum der Stadt Duisburg), Felix Henle (Vorsitzender der Peter Klöckner-Stiftung), Birgitt Claassen und Susanne Budde (Kiebitz), Müjgan Bayur (Kiebitz-Geschäftsführerin), Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn, Prof. Dr. Jürgen Wilhelm (LVR), Linda Wagner (Dezernentin für Umwelt, Verbraucherschutz und Kultur der Stadt Duisburg) sowie Paul Bischof (Dezernent für Recht, Familie und Integration der Stadt Duisburg)

Der Rheinlandtaler wird als Ehrung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für außerordentliches Engagement im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich vergeben. In der Kategorie „Gesellschaft“ ging er in diesem Jahr an das Internationale Jugend- und Kulturzentrum Kiebitz e.V.. Kiebitz-Geschäftsführerin Müjgan Bayur nahm die Ehrung in einer festlichen Feierstunde im Rathaus der Stadt Duisburg von Prof. Dr. Jürgen Wilhelm entgegen.

Der stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland unterstrich in seiner Laudatio, dass sich das Kiebitz seit inzwischen 38 Jahren für einen inklusiven Sozialraum und für ein „Gemeinwesen für alle“ engagiere, indem es jungen Menschen kulturelle und künstlerische Zugänge und somit auch Teilhabe ermögliche, die sonst eher nicht die Möglichkeit dazu hätten: „In einer von Strukturwandel geprägten Stadt und in einem internationalen und vielfältigen Viertel wie Marxloh sind solche Einrichtungen wie das Kiebitz mit seinen kulturellen Angeboten besonders wertvoll.“ Drei Formate prägten das Kiebitz besonders: die Kooperation mit den Schulen, „Kiebitz inklusives Theater“ (KiT) und die Marxloher Theatertage.

Prof. Wilhelm würdigte vor allem die Leistung von Müjgan Bayur: „In den letzten 30 Jahren haben Sie das Kiebitz zu dem gemacht, was es heute ist: ein internationaler und interkultureller Ort, der Raum gibt für Begegnungen mit seinen Mitmenschen sowie für ein Erleben der Kunst.“ Sie gehöre zu den Akteurinnen in Duisburg, „die sich für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen engagieren und dazu beitragen, Fremdenfeindlichkeit zu begegnen und abzubauen.“

Die Kategorie „Gesellschaft“ wurde beim Rheinlandtaler 2020 eingeführt. Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn freute sich, dass diese Auszeichnung nun erstmals in Duisburg vergeben wurde. Sie bezeichnete das Kiebitz als „ausgezeichnete Wahl“: „Seit 38 Jahren leistet das Kiebitz so mit seinem Engagement einen beeindruckenden Beitrag zur Jugend- und Integrationsarbeit und auch zum interkulturellen Leben unserer Stadt. Ich freue mich sehr, dass wir in Duisburg diesen besonderen und besonders erfolgreichen Ort für Kinder und Jugendliche haben, der beispielhaft für unsere friedliche, lebendige und bunte Stadtgesellschaft steht, die Duisburg so lebens- und liebenswert macht.“ 

Müjgan Bayur bedankte sich für die Ehrung. Die Arbeit im Kiebitz sei nur durch Förderer möglich, vor allem die Peter Klöckner-Stiftung sowie Stichting Horizon. Seit 2003 sei auch die LVR-Förderung im Rahmen des Kinder-Jugend-Förderplans sowie der Einzelprojektförderung ein wichtiger Baustein.

 „Mir ist es wichtig, Brücken zu schlagen zwischen den Kulturen sowie Impulse und Akzente zu setzen für ein tolerantes Miteinander. Wo kann dies besser geschehen als in einer kreativen künstlerischen Umgebung, wo sich Menschen vorurteilsfrei auf neutralem Boden begegnen?“

Zum Abschluss der Feierstunde durften sich die Anwesenden von der erfolgreichen Arbeit der KiT-Gruppe überzeugen: 15 Teilnehmende brachten in dem Stück „Ayse im Wunderland“ ihre Gedanken auf die Bühne. Die Menschen mit und ohne Behinderung, aus allen Kulturkreisen sowie aller Altersklassen sorgten mit ihrer Fröhlichkeit für einen besonderen Abschluss.